Jens Jessen (11.12.1895-30.11.1944)
GND-Daten
Biografische Information: Dt. Univ.-Prof. der Staatswissenschaften in Berlin; Dt. Wirtschaftswissenschaftler; Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Mitwirkung am vereitelten Hitler-Attentat vom 20.07.1944 Schulbesuch in Flensburg; 1914-1918 Kriegsteilnahme, Verwundung; 1918/1919 Studium in Kiel, Hamburg und Heidelberg; 1920 in Kiel Promotion in den wirtschaftlichen Staatswissenschaften bei Richard Passow und im selben Jahr in den Rechtswissenschaften; 1921 Heirat mit Käthe Scheffer, vier Söhne; 1921-1927 Auslandsaufenthalt (Kopenhagen, Buenos Aires); 1928 Habilitation in Göttingen, Privatdozent in Göttingen; in dieser Zeitung Hinwendung zum Nationalsozialismus; ab 1931 tätig in der Reichsleitung München der NSDAP (in der Wirtschaftspolitischen Abteilung); 1932 Ernennung zum ao. Professor in Göttingen; 1933 o. Professor für wirtschaftliche Staatswissenschaften in Kiel, 1934 Zwangsversetzung als Professor für Staatswissenschaften an die Univ. Marburg; 1935 Professor für Staats- und Wirtschaftswissenschaften an der Handelshochschule Berlin, 1936 an der Univ. Berlin; kein NSDAP-Mitglied; Kontakte zum Kreisauer Kreis; Bekanntschaft mit Claus Schenk Graf von Stauffenberg; nach dem 20. Juli 1944 verhaftet und am 7. November 1944 vom Volksgerichtshof unter Vorsitz von Freisler wegen "Nichtanzeige eines hochverräterischen Unternehmens" zum Tode verurteilt, in Plötzensee hingerichtet
ID: 122776690
Erwähnt in 11 Einträgen
- Tagebucheintrag vom 4.4.1943: zu Popitz, dort schönen Wein (Rauenthaler 37, wohl derselbe, den Jessen mir geliehen hat, also bringt er ihn von Popitz).
- Tagebucheintrag vom 15.4.1943: Hause, todmüde und erschöpft eine Stunde ausgeruht, mit Duschka zu Jessens, 2 Flaschen Wein zurück, von Uwe verabschiedet, der zum Arbeitsdienst
- Tagebucheintrag vom 30.4.1943: um 6 in den Russischen Hof, dummerweise, obwohl wir zu Jessens wollen. Entsetzlich schwach und nachgiebig. Saß noch mit Duschka am
- Tagebucheintrag vom 15.6.1943: wegen der unpünktlichen Duschka, im Regen zu Popitz, dort mit Jessen und Frau zusammen. Spät zu Abend gegessen, guter Wein (Frau
- Tagebucheintrag vom 24.6.1943: 5 zum Kurfürstendamm zum Gebäude der Militärintendantur- Akademie. Vortrag von Jessen über Nutzung der besetzten Gebiete. Interessant, sah seine Stärken und
- Tagebucheintrag vom 19.7.1943: uns noch über Vitoria, die Objektivität, sonderbar, die Rechthaberei seines Vaters. Seine Kameraden nennen ihn den Professor (oder den Erlkönig). Rührender
- Tagebucheintrag vom 24.7.1943: solche Nullität denke. Niemand denkt an mich, welche Enttäuschung, Jünger, Jessen, Popitz, alles umsonst. Las die jüdischen Psychotiker und Marxisten (
- Tagebucheintrag vom 30.7.1943: an, was mich tief rührte, weil weder Popitz, noch Jessen, noch ein sonstiger Bekannter anrief. Dann Frau Hahm, die mitteilte,
- Tagebucheintrag vom 3.11.1943: (sah Spranger, scheußlich) zum Breitenbachplatz, Duschka abgeholt, mit ihr zu Jessen zum Mittagessen, Jessen
- Tagebucheintrag vom 18.11.1943: 5 mit Popitz Tee getrunken, in seinem Zimmer zu Mittag, Jessen kam noch und erzählte in alter Weise. Plötzlich Alarm (furchtbare
- Tagebucheintrag vom 20.1.1944: getrunken, Rotwein, Chatière, Popitz kam um 11 mit Corrie von Jessen zurück, wir tranken noch weiteren Wein, bis 2 Uhr; über